Dienstag, 3. Januar 2012

Sieg über die Lügner

Wenn die Affären um die "Saubermann"-Politiker Guttenberg und Wulff wenigstens eines mit Gewissheit erbrachten: Nämlich, dass einzelne Zeitungen oder auch mehrere Zeitschriften der Öffentlichkeit das Bild eines ihnen wohlgesinnten Politikers zu einem angenehmen Antlitz verzerren können und trotzdem die Sicherheit besteht, dass die hässliche Fratze dahinter früher oder später publik wird.

Die "Bild"-Zeitung jubelt den ex-Verteidigungsbaron zum kommenden Bundeskanzler empor und die "Bunte" verkauft uns seit Jahren das makellose Schwiegermutter-Grinsen ihres Bundespräsidialamtheldens. Mann, war das eklig. Und es war umso ekliger, je öfter man als politisch Interessierter auf die Frage nach dem positiven Ansatz der Politik der beiden Haudegen in der Öffentlichkeit nur mitleidig angeguckt wurde. Ganz soweit wollte sich ja nie jemand mit den beiden befassen. Die obligatorische Antwort "endlich mal einer, der ehrlich ist" wurde dann aber endlich doch noch für beide betreffenden Platzhalter der Amigo- und Lügen-Politik ad absurdum geführt. Mann, war das geil!

Das geilste ist aber wohl, dass der Medien- und Blätterwald in Deutschland offenbar wunderbar funktioniert und vollkommen gesund ist! Es wird eben nicht an einem Strang gezogen und der "dummen Öffentlichkeit" ein einheitlich falsches und subjektives Bild vermittelt. Die Zeitungen und Zeitschriften bekämpfen sich im Stile demokratischer Parteien und decken auf, wo die Fehler der Gegenseite liegen. Niemand kann sich sicher sein, dass sein Zerrbild Bestand haben wird. Niemand kann sicher sein, dass sein Kandidat ungeschoren davon kommen wird. Dafür kann der Leser sicher sein, dass üble Machenschaften in Deutschland aufgedeckt, kommentiert und öffentlich gemacht werden. Die Niederlagen der "ehrenwerten" Herren Wulff und Guttenberg sind Siege des deutschen Journalismus! Glückwunsch Deutschland, für so ein toll funktionierendes, außerparlamentarisches Kontrollorgan.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen